Kleidungsstücke der Renaissance

Die Renaissance, ähnlich wie das Mittelalter, hatte ihre spezifischen Kleidungsstücke, die fast überall in Europa getragen wurden. Allerdings haben sie sich in Schnittmustern und Farben regional unterschieden. Die hier erwähnten Kleidungsstücke sind nur wenige Beispiele der Renaissance-Mode und sollten vor allem einen Überblick über Trends dieser Epoche liefern.

Damast und Samt - neue Stoffe

Ähnlich wie im Mittelalter waren Leinen und Wolle die populärsten Stoffe der Renaissance-Mode. Jedoch diese Epoche charakterisierte sich durch eine Vielfältigkeit von Formen und Farben – besonders dankt Seide, Samt und Damast. Damast ist ein Gewebe mit eingewobenen Mustern, das in der Renaissance vor allem aus Seide gefertigt war. Ursprünglich wurde Damast in China produziert. Später wurde er auch in Indien, Persien und Syrien hergestellt. Im 12. Jh. kam er zu Europa und wurde zur Fertigung von prachtvollen Kleidungsstücken der wohlhabenden Personen genutzt. Samt ist ein Stoff mit einem feinen, kurzen Flor und entsteht durch Weben. In Europa wurde er seit 13. Jh. in Italien produziert. In der Renaissance benutzte man samt als Fütterung und Hauptstoff von preiswerten Kleidungstücken.

Wams - eine Renaissance-Jacke

Kleidungstücke der RenaissanceDas Wams war in der Renaissance eine Art Jacke, die ursprünglich unter der Rüstung durch die fränkischen Panzerreiter getragen wurde. Im 14. Jahrhundert wurde es zu einem populären Kleidungsstück auch bei der zivilen Bevölkerung geworden. Am Anfang wurde das Wams unter einem Überrock getragen und erst unter Einfluss der spanischen Mode wurde es als eine separate Oberbekleidung angezogen. Das Wams wurde durch Männer bis zum 17. Jahrhundert getragen, als es durch Weste, eine langärmelige Jacke der Barock, ersetzt wurde. Das Wams wurde aus Leinen, Wolltüchern und Seide gefertigt. Wohlhabende Männer trugen Wämser aus Samt, Damast oder Atlas. Die Ärmel von einem Wams wurden häufig aus anderen Materialien gefertigt. Das Wams selbst wurde meistens vorne zugeknöpft.

Barett - die populärste Kopfbedeckung

Das Barett galt als populärste Kopfbedeckung der Renaissance, die aus Wollstrick, Stoff, Samt gefertigt und manchmal mit Seide gefüttert wurde. Es entstand im 15. Jh. und wurde sowohl durch Männer (überwiegend) als auch durch Frauen getragen. Je nach der Region und Zeit hatte er verschiedene Formen und konnte flach, rund oder eckig sein. Das Barett wurde sowohl durch den Adel, als auch durch den Bürgertum und den Bauerstand getragen. Durch die Mode auf Hüte im 16. Jh., die aus Spanien kam, verlor es an Popularität und wurde nur durch die bauerliche Bevölkerung getragen. Als dekorative Elemente hatte man Perlen, Agraffen, Stickereien und Feder genutzt.