Frauenkleidung in der Renaissance

Die Renaissance brachte mit sich auch die Veränderung in der Frauenbekleidung. Man kann feststellen, dass die Damenmode der Renaissance wenig einheitlich war. Schließlich wollten die Frauen mit der Kleidung ihre Persönlichkeit ausdrücken.

Unterbekleidung der Frau

Die Frauen haben in der Renaissance eine Art Hemd (auch Unterhemd genannt), das mit Rüschen, Fältelungen sowie zierenden Stickereien und einem hohen Stehkragen ausgestattet war, getragen. Auf das Hemd wurde ein am Unterrock angenesteltes Mieder angezogen. In Italien trugen die Frauen Chemise, also eine Hemd, dass aus Leinen gefertigt und oft mit einer prachtvollen Stickerei (an Ärmeln und am Ausschnitt) versehen war. Der Ausschnitt der Chemise war viereckig oder rund geschnitten.

Oberbekleidung der Frau

Frauenkleidung der RenaissanceDie Oberkleider der Frauen waren zweiteilig. In Deutschland hatte man sie als Brüstlein genannt. In Italien trugen dagegen die Frauen „Cioppa“ – zweiteilige Kleider, die aus Mieder und Rock bestanden. Die Oberkleider wurden aus Seide, Wolle oder Leinen gefertigt. Über die Kleider trugen Frauen manchmal ein ärmelloses und mit Pelz gefüttertes Jäckchen aus Samt oder Damast, das einen zusätzlichen Schutz gegen Kälte sicherte. Der Rock war viereckig ausgeschnitten und rund an der Brust, wodurch man das Hemd oder einen Einsatz (gestickt) sehen konnte. Obwohl die Schleppe des Rockes kürzer als im Spätmittelalter wurde, hatte man in der Renaissance die Ärmel verlängert und enger gemacht. Auf diese Weise haben sie die halbe Hand bedeckt. Dazu hatte man sie man manchmal auch mit Schlitzen (am Unterarm oder Ellbogen) ausgestattet, durch die das Hemd bauschig hervorschaute. Die italienischen Röcke waren meist bodenlang, weit und in falten (Faltenrock) gelegt. Am Saum wurden sie meistens mit einer sichtbaren Borte verziert.

Kopfbedeckungen, Frisuren und Schuhe

Die Frauen haben in der Renaissance vor allem Hauben aus Leinen als Kopfbedeckungen getragen. Die Hauben der wohlhabenden Frauen wurde dazu aus Seide, Samt und Wollstoff gefertigt oder hatten zumindest dekorative Einsätze aus diesen Materialien. Dabei trugen die Frauen in der Renaissance verschiedene Arten der Hauben, wie die Hörnerhaube, die in Italien als Sella genannt wurde. Die Haube wurde dazu mit verschiedenen Borten verziert. Junge und verheiratete Frauen trugen auch Haarnetze, wodurch ihre Haare sichtbar wurden. Außerdem wurde auch das Barett eine populäre Art der Kopfbedeckung in der Renaissance. Haarband wurde diente als Kopfbedeckung der jungen und unverheirateten. Wie im Mittelalter haben die wohlhabenden Frauen ihre Haare blondiert. Zopffrisuren gehörten zu den beliebtesten Frisurarten der Renaissance. Außerdem hatte man die Frisuren mit Perlen, Schleier, Locken und Flechten verziert.

Die Schuhe der Renaissance-Frauen bezeichnete man als Pantoffel, Schuhe oder auch Stiefel. Dazu zählen auch regionale Schuharten. In Deutschland waren es Entenschnäbel, Bärentatzen und Kuhmaulschuhe. In Spanien, Italien und Frankreich trugen die Frauen „Zoccoli“ – Stelzenschuhe, deren Sockel bis zu 20 cm hoch waren.